300 Beschäftigte der Sana-Kliniken demonstrieren für mehr Gehalt und gegen die Entlassung von 73 Kolleg*innen - DIE LINKE ist mit dabei

Grußwort von Christian Oberthür, Schatzmeister, DIE LINKE. Mittlere Oberpfalz:

Ich bin Christian Oberthür vom Vorstand der Partei DIE LINKE. Kreisverband Mittlere Oberpfalz und als LINKE stehen wir natürlich auch heute an eurer Seite.

Ihr wart und seid die Heldinnen und Helden in der Pandemie. Ihr steht an der Front, seid gerade während Corona besonderen Gefahren ausgesetzt, pflegt täglich Menschen wieder gesund und rettet oft sogar Leben. Ihr übernehmt eine sehr verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe für die Gesellschaft. Alle haben euch für eure Arbeit zurecht gelobt und beklatscht – auch die Vertreter*innen der regierenden Parteien und euer Arbeitgeber.

Ihr, die Gewerkschaften und auch DIE LINKE haben wiederholt darauf hingewiesen, dass Klatschen nicht reicht, sondern dass ihr mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen braucht und dass die Pflege mehr Geld braucht, damit auch mehr von euch eingestellt werden können.

Trotz der ganzen Gefahren und Mühen der letzten Jahre, die ihr gemeistert habt, müssen wir heute hier stehen und gemeinsam für etwas völlig Selbstverständliches streiten, nämlich, dass eure Bezahlung an den TVÖD angeglichen wird. Dabei muss in der Pflege wie überall gelten: gleiche Arbeit für gleiches Geld.

Die Verantwortlichen der Sana-Kliniken sollten sich schämen, dass sie in einer Zeit, in der uns umso mehr bewusst wurde wie wichtig gute Pflege ist, es überhaupt wagen, euch eine angemessene Bezahlung zu verweigern.

Aber als wäre das nicht schon skandalös genug, hat Sana jetzt noch einen draufgesetzt. Die Sana DGS will zum Jahresende 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen, 73 Beschäftigte werden am Standort Cham davon betroffen sein. Wir waren genauso wütend wie ihr, als wir erfahren haben, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Jahresende gehen sollen. 73 Beschäftigte aus den Bereichen Hol- und Bringdienst, den Wäscheservice oder des Empfangs, ohne die ein Krankenhaus nicht funktionieren kann. Ihr habt genau wie alle anderen Beschäftigten in der Pandemie Großes geleistet. Und zum Dank bekommt ihr nun die Kündigung.

Begründet wird dies, dass die Sana DGS pro.service GmbH in ihrer aktuellen Form nicht zukunftsfähig sei und neu strukturiert werden müsse. Dafür wollen sie die Bereiche des Hol- und Bringdienst, den Patientenbegleitdienst, den Empfang, den Stationshilfsdienst, den Wäscheservice, Archivdienstleistungen und die Modulversorgung schließen.

Die Schließung der Bereiche und eure Kündigung wird als Qualitätsoffensive für die Patientenzufriedenheit verkauft. Aber wie soll die Qualität zunehmen, wenn man erfahrene Mitarbeiter:innen entlässt? Die Arbeit fällt ja trotzdem weiterhin an und muss erledigt werden.

In einem Pressebericht von Anfang Mai heißt es hierzu: man will auch externe Angebote prüfen! Es ist also zu vermuten, dass was als Qualitätsoffensive für die Patient:innen verkündet wird, sich in Wirklichkeit einfach nur als plumpes Outsourcing an Billiganbieter entpuppen wird. Man hofft wohl Geld zu sparen, in dem Firmen die ohne Tarifverträge und mit Lohndumping arbeiten, die Arbeit billiger erledigen können – und das Ganze auf dem Rücken von Beschäftigten und Patient:innen – denn wo gespart wird bis es quietscht, da leidet zwangsläufig auch die Qualität.

Aber ich als potentieller Patient und Kunde von Sana möchte gut bezahlte Beschäftigte, denn faire Löhne und Arbeitsbedingungen nützen auch mir als Patient. Egal ob Pflegekräfte, Reinigung, Küche, Empfang, Bringdienst – wir brauchen euch alle!

Deshalb ist es richtig, dass ihr euch zusammen mit euren Kolleg:innen gegen die Entlassungen wehrt! Und mit der Gewerkschaft ver.di habt ihr einen starken Partner an eurer Seite. Und wer noch nicht Gewerkschaftsmitglied ist, bitte heute eintreten! Die Arbeitgeber sind bestens organisiert und haben ihr Lobbyisten. Und ihr könnt euch bei ver.di ebenfalls Unterstützung holen, denn: allein machen sie dich ein!

Und grundsätzlich muss endlich Schluss damit sein, dass Krankenhäuser zu Spielbällen von Konzernen werden, die damit Gewinne machen wollen. Die Fallpauschalen gehören abgeschafft und Krankenhäuser vollständig zurück in die Kommunale Hand! Dafür kämpfen wir und dafür kämpft unser Kreisrat Marius Brey im Chamer Kreistag!