Auf der Straße gegen die rechtspopulistische Fürstin in Regensburg

Gestern waren wir auf einer Demo gehen Gloria von Thurn und Toxisch, die rechtspopulistische Adelige Regensburgs. Gloria verbreitet im Sender "Nius" extrem rechte Meinungen und rechte Theorien. Sie hetzt gegen Geflüchtete und eine aktive Zivilgesellschaft, sie trifft sich mit der #noafd und organisierte eine Spendengala für Rechtsextreme. Das ist gefährlich und demokratiegefährdend.

Dazu der Redebeitrag unseres Mitglieds Sebastian Wanner:

Wir stehen heute hier, weil wir gegen Rechtsextremismus und gegen Gloria von Thurn und Toxisch demonstrieren wollen. Das ist wichtig, das muss so sein und ich bin um jede Person froh, die hier ist. Wir dürfen aber eine Sache nicht vergessen, der Arm der Rechten ist lang und ihre Kasse gut gefüllt.

Rechte Narrative kommen leider selten von allein. Im Regelfall stehen Menschen mit viel Geld und Einfluss dahinter, die diesen wirren Aussagen eine Plattform bieten. Und genau hier kommen Menschen wie Gloria von Thurn und Toxisch oder der Milliardär und CDU-Politiker Frank Gotthardt, der nach rechts entgleiste Hans-Georg-Maßen oder auch Gernot Mörig ins Spiel. Rechte Narrative werden gezielt von solchen Menschen platziert, sie sind sich vielleicht zu fein, die Menschen selbst anzugreifen, aber sie sind sich nicht zu fein, die Menschenwürde anzugreifen und Rechtsextremen sowie Rechtspopulist:innen bieten sie gerne ihr Geld und ihren Einfluss an.

Man sieht das gut am Medienportal „NIUS, finanziert von eben jenem Milliardär Frank Gotthard. Hier treffen sich regelmäßig Rechte und solche, die noch weiter rechts stehen, um sich gegenseitig über die „Woke-Ideologie“ und den „Linksruck“ in der Gesellschaft hinwegzutrösten. Hier können ein Anwalt, der die AfD vertritt und eine Vorliebe dafür hat „Journalist:innen jeden Tag auf die Finger zu hauen“, Alice Weidel, Thilo Sarrazin, Michael Ballweg - der Gründer der Querdenken-Bewergung -, Hans-Georg Maaßen und eben auch Gloria, Fürstin der fragwürdigen Gedankengänge, wild über den Untergang Deutschlands, das Ende der westlichen Kultur, den angeblich ausufernden Sozialstaat reden und über die „Verdünnung der deutschen Bevölkerung“ sprechen – Great reset für Arme sozusagen. Es ist aus dem Repertoire des Rechtskonservatismus bis Rechtsextremismus alles dabei.

Das gefährliche ist: Mittendrin sind auch Politiker:innen von CDU und FDP und hier beginnt ein Problem. Hier entstehen Verknüpfungen und Netzwerke, die wirklich demokratiegefährdend sind. Hier fehlt es an Abgrenzung, wenn Wolfgang Kubicki, Thomas Kemmerich, Florian Hahn von der CSU oder Joachim Herrmann an solchen Formaten teilnehmen. Sie normalisieren diese Formate, sie legitimieren diese Formate.

Aber hier hören die Kontakte nicht auf. Willhelm Wilderink, zu diesem Zeitpunkt im Vorstand der Potsdamer CDU stellte die Räume für das Potsdamer Treffen bereit, Mitglieder der Werteunion nahmen daran teil, gemeinsam mit Rechtsextremen wie Martin Sellner. Und eben diese Werteunion lädt dann in das Schloss Emmeram ein, mit Gloria, Fürstin der zweifelhaften Meinungen.

Ein Milliardär, ein Zahnarzt aus Potsdam, eine Fürstin und Abtreibungsgegnerin, hundert rechtsextreme Mitarbeiter im Bundestag und viel Geld für die rechte Szene. Die Rechten organisieren sich, sie bilden Netzwerke. Man kennt sich, man organisiert eine Spendengala für Rechtsextreme, man spaziert mit Beatrix von Storch gemeinsam auf einer Demonstration, man lernt eben mal Maximilian Krah kennen - wenn man Fürstin und Freundin der Rechten ist.

Die Rechten wollen mit ihren Strukturen die Zeit zurückdrehen, sie wollen eine Politik von gestern eine Gesellschaft von vorgestern. Aber Regensburg bleibt bunt, Regensburg lebt nicht im gestern oder vorgestern, auch wenn Gloria das gerne anders hätte. Ihr steht für Regensburg und nicht die Möchtegernfürstin!