DIE LINKE. Mittlere Oberpfalz verurteilt den Verkauf des JUZ Buglengenfeld

Fragen und ein Statement unseres Kreisvorstandsmitglieds Manfred Preischl zum mit CSU-Mehrheit vom Kreistag Schwandorf beschlossenen Verkaufs des Hauses, in dem das JUZ Burglengenfeld seit ca. 50 Jahren eine erfolgreiche und sebstverwaltete Jugendarbeit betreibt, an Herrn Landrat Ebeling. Als DIE LINKE. Mittlere Oberpfalz verurteilen wir den beschlossenen Verkauf. Hier werden erfolgreiche Strukturen der Jugendarbeit mutwillig zerstört:

"Wie kann man ein Haus in Kreisbesitz verkaufen, in dem sich seit ca 50 Jahren eine sebstverwaltete Jugend verwirklicht? Wo junge Menschen einen sinnvollen Zeitvertreib finden, Verantwortung und viele weitere wertvolle Skills erlernen, die für die Persönlichkeitsentwicklung und die Arbeitswelt von Heute Gold wert sind? Ohne das JUZ als Keimzelle und "Planungszentrum" des WAA-Widerstands hätten wir heute vermutlich in Wackersdorf keinen modernen Industriepark, sondern eine WAA. Die Atomkraft wird heute mitlerweilen sogar von der CSU als Irrweg betrachtet. - Deshalb die berechtigte Frage an Sie Herr Ebeling? Für wen machen Sie eigentlich überhaupt Politik, wenn sie nicht mal das konservative Lager bedienen? Glauben Sie, Sich mit solchen Aktionen als "harter Hund" für höhere Weihen in Richtung Staatskanzlei empfehlen zu können?

Das JUZ hat eine Historie mit überregionale Bedeutung. Das fünfte WAA-Festival 1986 in Burglengenfeld (auch „deutsches Woodstock“ genannt) markierte den Höhepunkt der Bürgerproteste gegen die WAA: Mit über 100.000 Besuchern erlebte Burglengenfeld das bis dahin größte Rockkonzert der deutschen Geschichte, auf dem überwiegend die bekanntesten Interpreten der deutschsprachigen Rockmusikszene – von BAP, Die Toten Hosen, Udo Lindenberg, Rodgau Monotones, Purple Schulz, Rio Reiser bis Herbert Grönemeyer – vertreten waren. Lässt Sie das als Mensch der Musik als Hobby angibt und in einer Rockband spielt kalt?

Herr Ebeling, ist es nicht Ihre Aufgabe, der Jugend im Landkreis Refugien der Persönlichkeitsentwicklung und des Rückzugs zu ermöglichen? Statt dessen vergehen Sie sich respektlos an einer Institution, die sich Generationsübergreifend seit 50 Jahren selber verwaltet.

Es ist bekannt, dass Sie als Landrat Heranwachsende und Jugendliche im Schützen- Trachten- oder Burschenverein mit Kreisliegenschaften und wirtschaflichen Mitteln großzügig unterstützen. Selbstverwaltung von Jugendlichen, die sich selber organsisieren hingegen, ist Ihnen suspekt. Die Juz'ler sollen vor die Tür gesetzt werden. Und zwar so, dass Sie Ihre Person vermeintlich aus der Verantwortung stehlen, indem Sie dafür sorgen das Anwesen in Wölland/Burglengenfeld zu verkaufen, damit Sie sich nicht die Finger schmutzig machen und herumstreiten müssen. Herr Ebeling: Halten Sie bitte die Öffentlichkeit nicht für so dumm, dass sie dieses niederträchtige Spiel nicht durchschauen! Mit weißer Weste kommen Sie da nicht durch! Darauf machen Sie Sich bitte gefasst.

Wenn Sie das JUZ und die Proberäume nicht für den Weiterbetrieb erhalten wollen, dann schaffen sie adäquaten Ersatz! Dafür sind Sie gewählt worden! Das ist Ihre Jobbeschreibung und Ihre Pflicht als Landrat! Nehmen Sie endlich Ihre Verantwortung gegenüber der Jugend war. Für die sind sie nämlich auch zuständig."