[Furth im Wald] Infoabend mit dem Experten Jan Nowak „Der III. Weg“ – Organisation, Ideologie und Praxis

Am Freitagabend hatte das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte zu einem Infoabend zum III. Weg nach Furth im Wald eingeladen. Der Referent Jan Nowak, in der Bildungsarbeit tätig und Rechtsextremismusexperte, berichtete über die Strukturen und Ideologie des III. Wegs in Ostbayern.

Als im Juli 2014 mit dem „Freien Netz Süd“ (FNS) Bayerns aktivste Neonaziorganisation durch das Innenministerium verboten wurde, war viel von einem harten Schlag gegen die extreme Rechte die Rede. Beobachter_innen der Szene wiesen jedoch schon Monate zuvor darauf hin, dass das FNS seine Strukturen nahezu komplett in die neonazistische Partei „Der III. Weg“ überführt hat. Das Verbot verpuffte damit weitgehend wirkungslos, vielmehr prägt eine inhaltliche, personelle und strukturelle Kontinuität das Geschehen.

Nowak stellte dar, mit welchen Themen und Aktionsformen die Partei in der Öffentlichkeit auftritt. Hier fallen insbesondere immer wieder die Bezüge auf Nazi-Organisationen wie die frühere Deutsche Arbeitsfront (Logo) auf und es wird offen ein nationaler Sozialismus propagiert. Die Partei ist sehr autoritär und patriarchalisch gegliedert. Sie hetzt gegen Ausländer und Andersdenkende und schürt Ängste und Vorurteile. In Furth im Wald führt der III. Weg alljährlich um den 16. März ein "Heldengedenken" am Kriegerdenkmal durch.