Jugend braucht Freiräume – Solidarität mit dem JUZ Burglengenfeld

Am Samstag, den 23.06., fand in Maxhütte eine Demonstration gegen eine Wahlkampfveranstaltung der Oberpfälzer AfD statt. Am Gegenprotest beteiligten sich SPD, Grüne, Linke, Gewerkschaften, aber auch Vertreter des JUZ Burglengenfelds, eines seit über 40 Jahren bestehenden, selbstverwalteten Jugendzentrums. Rückwirkend stört sich nun die Burglengenfelder CSU Fraktion an einem von den Demonstrierenden des JUZ gezeigten AfD- und polizeikritischen Transparent. In einem offenen Brief fordert die CSU die Vertreter des Jugendzentrums auf, sich von der Aussage auf ihrem Banner distanzieren, sich zu entschuldigen und droht damit, dem Jugendzentrum die finanzielle Förderung zu entziehen.

Die Kreisvorsitzende der Linken und Direktkandidatin zur Landtagswahl im Stimmkreis Schwandorf, Eva Kappl kommentiert hierzu: »Was sich die CSU hier anmaßt, ist eine absolute Frechheit. Die AfD vertritt seit Jahren offen rassistische, antisemitische und nationalistische Positionen. Sie schürt bekanntermaßen Hetze und Angst, vergiftet das gesellschaftliche Klima und schafft eine Stimmung, die rechte Gewalttäter ermuntert. Kein einziger Vertreter der lokalen CSU hielt es für nötig, sich an der friedlichen und bunten Demonstration gegen diese Partei und ihre islamfeindliche Veranstaltung zu beteiligen. Wenn Herr Schaller erklärt: »Demonstranten sollen sich besser überlegen, mit wem sie sich in eine Reihe stellen«, kann ich nur erwidern: Die Burglengenfelder CSU sollte sich besser überlegen, wogegen sie sie es für erforderlich hält aktiv zu werden! Wollen sie Gesicht zeigen gegen eine Partei wie die AfD, deren Vertreter jüngst den Nationalsozialismus als »Vogelschiss« verharmlosten, oder gegen ein lokales Jugendzentrum das sich seit über 40 Jahren zivilgesellschaftlich engagiert und sich mit der Beteiligung an dieser Demonstration für eine offene und bunte Gesellschaft einsetzt.«

Der Oberpfälzer Spitzenkandidat der Linken zur Landtagswahl, Marius J. Brey, ergänzt: »Das von der CSU geäußerte Ziel der Erziehung durch Strafe in Form von Förderungsentzug ist ein Angriff auf das demokratisch-pluralistische Selbstverständnis Bayerns. Die CSU offenbart damit vor allem eine autoritäre Hau-drauf-Pädagogik aus dem letzten Jahrhundert. Jugendzentren – gerade selbstverwaltete – werden gebraucht und stellen besonders im ländlichen Raum eine Bereicherung für die Gemeinden dar. Sie fördern die Meinungsbildung, ermutigen zu gesellschaftlichem und sozialem Engagement und geben jungen Menschen die Möglichkeiten unabhängig Kunst und Kultur zu schaffen, wie zu erleben. Dass die CSU das Burglengenfelder Jugendzentrum jetzt für dieses perfide Wahlkampfmanöver missbraucht ist nicht hinnehmbar. Unsere Solidarität gilt dem JUZ!